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Gewaltfreie Kommunikation: 4 Schritte und Giraffen-/Wolfssprache

Vier Schritte der Gewaltfreie Kommunikation, Giraffe-Wolf SpracheAufzählung Icon
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Ein Blogbeitrag von:
Monika Gungl
Letzte Änderung:
27. Oktober 2024
Lesedauer:

Gewaltfreie Kommunikation (GFK), entwickelt von Marshall Rosenberg, ist eine Methode, die es ermöglicht, durch klare und empathische Kommunikation Konflikte zu lösen und tiefere Verbindungen zu schaffen. In diesem Beitrag erfährst du alles über die vier Schritte der GFK und die Unterscheidung zwischen Giraffen- und Wolfssprache. Außerdem zeigen wir dir, wie du diese Schritte im Alltag und Berufsleben anwenden kannst, um effektiver zu kommunizieren und Beziehungen zu stärken.

Gewaltfreie Kommunikation bietet einen strukturierten Ansatz, um ehrlich und einfühlsam zu kommunizieren. Die Methode basiert auf vier Schritten, die dir helfen, deine Bedürfnisse auszudrücken und gleichzeitig die Bedürfnisse anderer zu verstehen. Diese Schritte sind: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte.

Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation im Detail

Die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation
  1. Beobachtung Definition:
    • Definition: Der erste Schritt in der GFK ist die Beobachtung. Hier geht es darum, konkrete Handlungen oder Situationen zu beschreiben, ohne sie zu bewerten oder zu interpretieren.
      • Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass du in letzter Zeit öfter zu spät zu unseren Meetings kommst.”
      • Vorteil: Durch objektive Beobachtungen förderst du eine klare und respektvolle Kommunikation, die frei von Urteilen und Beschuldigungen ist.
  2. Gefühl
    • Definition: Im zweiten Schritt teilst du mit, was du in Bezug auf die beobachtete Handlung fühlst.
      • Beispiel: „Ich fühle mich frustriert, weil ich die Besprechungszeit effektiv nutzen möchte.”
      • Vorteil: Indem du deine Gefühle ausdrückst, machst du deine Kommunikation ehrlicher und authentischer, was die Grundlage für eine tiefere Verbindung schafft.
  3. Bedürfnis
    • Definition: Der dritte Schritt ist die Identifikation des Bedürfnisses, das hinter deinem Gefühl steht. Dies schafft Verständnis und Empathie, sowohl für dich selbst als auch für die andere Person.
      • Beispiel: „Mir ist Pünktlichkeit wichtig, um unsere Zeit optimal zu nutzen.“ Anstatt nur das Gefühl auszudrücken, verdeutlicht dieser Schritt, warum du so fühlst.
      • Vorteil: Das Benennen deiner Bedürfnisse hilft, Klarheit zu schaffen und fördert das Verständnis zwischen den Gesprächspartnern.
  4. Bitte
    • Definition: Schließlich formulierst du im vierten Schritt eine konkrete Bitte, die zur Erfüllung deines Bedürfnisses beitragen kann. Eine klare und umsetzbare Bitte erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dein Bedürfnis erfüllt wird.
      • Beispiel: „Könntest du bitte versuchen, pünktlich zu sein oder mir im Voraus Bescheid geben, wenn du es nicht schaffst?“ Anstatt eine vage Aufforderung zu geben.
      • Vorteil: Eine klar formulierte Bitte ermöglicht es dem Gegenüber, genau zu wissen, was du möchtest, und erhöht die Chancen auf eine positive Reaktion.

Wolf- und Giraffensprache der Gewaltfreien Kommunikation

Die GFK unterscheidet zwischen Wolfssprache und Giraffensprache, zwei verschiedenen Kommunikationsstilen:

Giraffen-Wolf Sprache, Gewaltfreien Kommunikation
  • Wolfssprache: Diese Sprache ist oft urteilend, kritisch und aggressiv. Sie beinhaltet Vorwürfe und “Du-Botschaften”, die den anderen verantwortlich machen und die Kommunikation oft eskalieren lassen.
    • Beispiele: „Du bist immer zu spät!“ oder „Warum machst du nie, was ich sage?“
    • Eigenschaften:
      • Urteilen: Die Wolfssprache neigt dazu, schnell und oft negativ über andere zu urteilen. Dies kann in Form von Kritik, Beschuldigungen oder Verurteilungen geschehen. Beispiel: „Du bist so faul!“
      • Vorwürfe: In der Wolfssprache werden andere häufig für die eigenen negativen Gefühle verantwortlich gemacht. Diese Vorwürfe führen zu Abwehrhaltungen und verschärfen Konflikte. Beispiel: „Wegen dir haben wir den Termin verpasst!“
      • Du-Botschaften: Die Wolfssprache verwendet häufig „Du-Botschaften“, die den anderen beschuldigen oder kritisieren. Dies führt dazu, dass der Gesprächspartner sich angegriffen fühlt. Beispiel: „Du machst nie etwas richtig!“
      • Aggressivität: Die Wolfssprache kann aggressiv und konfrontativ sein, was die Kommunikation eskalieren lässt. Aggressives Verhalten kann verbale Angriffe oder sogar physische Drohungen beinhalten. Beispiel: „Wenn du das nicht sofort änderst, gibt es Ärger!“
      • Kontrolle: In der Wolfssprache wird versucht, andere zu kontrollieren oder zu manipulieren, um die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Dies kann durch Drohungen, Ultimaten oder Erpressung geschehen. Beispiel: „Wenn du das nicht machst, gehe ich!“
      • Unklarheit: Die Kommunikation in der Wolfssprache ist oft vage und unklar, was zu Missverständnissen und weiteren Konflikten führen kann. Beispiel: „Du solltest mehr Verantwortung übernehmen.“
      • Konfliktorientiert: Die Wolfssprache ist oft auf Konflikt und Konfrontation ausgerichtet, anstatt auf Lösungen. Dies verschärft bestehende Probleme und erschwert die Zusammenarbeit. Beispiel: „Das ist typisch für dich, immer machst du alles falsch!“
  • Giraffensprache: Diese Sprache ist empathisch und respektvoll. Sie verwendet “Ich-Botschaften”, beschreibt Beobachtungen ohne Urteile und drückt Gefühle und Bedürfnisse klar aus.
    • Beispiele: „Ich fühle mich frustriert, wenn du zu spät kommst, weil mir Pünktlichkeit wichtig ist. Könntest du bitte versuchen, pünktlich zu sein?“
    • Eigenschaften:
        • Empathie: Die Giraffensprache zeigt Verständnis und Mitgefühl für die Gefühle und Bedürfnisse anderer. Dies hilft, eine tiefere Verbindung herzustellen und Konflikte zu vermeiden. Beispiel: „Ich verstehe, dass du gestresst bist.“
        • Aktives Zuhören: In der Giraffensprache wird aktiv und aufmerksam zugehört, um die Perspektive des anderen wirklich zu verstehen. Dies fördert das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Beispiel: „Kannst du mir mehr darüber erzählen, wie du dich dabei fühlst?“
        • Ich-Botschaften: Die Giraffensprache verwendet „Ich-Botschaften“, um die eigenen Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, ohne den anderen zu beschuldigen. Dies fördert eine offenere und ehrlichere Kommunikation. Beispiel: „Ich fühle mich verletzt, weil mir Respekt wichtig ist.“
        • Klarheit: Die Kommunikation in der Giraffensprache ist klar und deutlich, wodurch Missverständnisse vermieden werden. Dies schafft eine transparente und effektive Kommunikation. Beispiel: „Ich brauche mehr Unterstützung bei diesem Projekt.“
        • Bedürfnisorientiert: Die Giraffensprache konzentriert sich darauf, die eigenen und die Bedürfnisse anderer zu erkennen und zu respektieren. Dies hilft, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Beispiel: „Was brauchst du, um dich wohler zu fühlen?“
        • Kooperation: In der Giraffensprache wird Zusammenarbeit und gemeinsame Lösungssuche betont. Dies fördert ein harmonisches und produktives Miteinander. Beispiel: „Wie können wir gemeinsam eine Lösung finden?“
        • Respekt: Die Giraffensprache zeigt Achtung vor den Ansichten und Gefühlen anderer und vermeidet herablassende oder abwertende Äußerungen. Beispiel: „Ich respektiere deine Meinung, auch wenn ich anderer Ansicht bin.“

Gewaltfreie Kommunikation Praxisbeispiele

GFK Praxisbeispiele im Berufsleben

Gewaltfrei Kommunikation im Berufsleben

Situation: Ein Kollege übernimmt ständig deine Ideen und präsentiert sie als seine eigenen.

  • Beobachtung: „Ich habe bemerkt, dass du in den letzten Meetings einige meiner Ideen als deine eigenen vorgestellt hast.“
  • Gefühl: „Das macht mich enttäuscht und frustriert.“
  • Bedürfnis: „Ich habe das Bedürfnis nach Anerkennung meiner Beiträge.“
  • Bitte: „Könntest du bitte in Zukunft klarstellen, dass diese Ideen von mir stammen, wenn du sie präsentierst?“

Situation: Ein Mitarbeiter arbeitet wiederholt ineffizient und verpasst Deadlines.

  • Beobachtung: „Ich habe festgestellt, dass du die letzten drei Deadlines verpasst hast.“
  • Gefühl: „Ich fühle mich besorgt, weil das die Projektzeitpläne beeinflusst.“
  • Bedürfnis: „Mir ist es wichtig, dass wir unsere Fristen einhalten, um unsere Ziele zu erreichen.“
  • Bitte: „Könntest du bitte Unterstützung anfordern, wenn du merkst, dass du eine Deadline nicht einhalten kannst?“

GFK Praxisbeispiele in der Familie

Situation: Dein Partner vergisst oft, wichtige Haushaltsaufgaben zu erledigen.

  • Beobachtung: „Ich habe bemerkt, dass du diese Woche vergessen hast, den Müll rauszubringen.“
  • Gefühl: „Das macht mich gestresst und überfordert.“
  • Bedürfnis: „Ich brauche Unterstützung im Haushalt, um alles zu bewältigen.“
  • Bitte: „Könntest du bitte daran denken, den Müll dienstags und freitags rauszubringen?“

Situation: Dein Teenager verbringt viel Zeit am Handy und vernachlässigt die Hausaufgaben.

  • Beobachtung: „Ich sehe, dass du nach der Schule viel Zeit am Handy verbringst und deine Hausaufgaben nicht machst.“
  • Gefühl: „Ich fühle mich besorgt und frustriert.“
  • Bedürfnis: „Mir ist wichtig, dass du deine schulischen Verpflichtungen ernst nimmst.“
  • Bitte: „Könntest du bitte eine Stunde nach der Schule für deine Hausaufgaben reservieren, bevor du dein Handy benutzt?“

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Gewaltfreie Kommunikation: die 4 Schritte, Giraffe-Wolf Kommunikation

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Monika Gungl Portrait

Über Monika Gungl

Ich bin Monika Gungl, eine leidenschaftliche Therapeutin, Coach und Ernährungsberaterin. Mit einem ganzheitlichen Ansatz in der Psychologie begleite ich dich liebevoll auf deinem Weg zur persönlichen Entwicklung. Meine Erfahrung und mein Streben nach kontinuierlicher Weiterbildung ermöglichen es mir, dich dabei zu unterstützen, deine Ziele zu erreichen und die beste Version von dir selbst zu entfalten.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dir an deinem persönlichen Wachstum zu arbeiten!

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